Schufa
Die Schufa ist eine der wichtigsten Institutionen in Deutschland, wenn es um Kreditvergaben und Finanzgeschäfte geht. Sie hat großen Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen in Deutschland. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte über die Schufa, von ihrer Definition und Geschichte bis hin zu den Arten von Daten, die sie speichert und wie diese Ihre finanziellen Möglichkeiten beeinflussen können.
Was ist die Schufa?
Definition und Aufgaben der Schufa
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa, ist eine deutsche Wirtschaftsauskunftei. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, ihre Vertragspartner - vor allem Banken, Sparkassen und Händler - vor Kreditausfällen zu schützen. Dies geschieht durch die Bereitstellung von kreditrelevanten Informationen über Privatpersonen und Unternehmen. Die Schufa hilft so bei der Risikobewertung für Kreditgeber.
Die Schufa wurde 1927 gegründet und hat ihren Sitz in Wiesbaden. Sie ist als Verein organisiert und wird von ihren Mitgliedern getragen, zu denen Banken, Sparkassen, Versandhandelsunternehmen und Telekommunikationsanbieter gehören.
Geschichte und Entwicklung der Schufa
Die Gründung der Schufa war eine Reaktion auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den 1920er Jahren. Damals gab es noch keine zentrale Stelle, die Informationen über die Kreditwürdigkeit von Personen sammelte und bereitstellte. Dies führte zu vielen Kreditausfällen und wirtschaftlichen Problemen.
Mit der Gründung der Schufa wurde dieses Problem gelöst. Seitdem hat sie ihre Datenbasis stetig erweitert und ihre Methoden zur Risikobewertung verfeinert. Heute ist die Schufa eine unverzichtbare Institution im deutschen Wirtschaftssystem.
Wie funktioniert die Schufa?
Datenerhebung und -verarbeitung
Die Schufa sammelt Daten von ihren Vertragspartnern, also Banken, Sparkassen, Versandhandelsunternehmen und Telekommunikationsanbietern. Diese melden der Schufa beispielsweise, wenn ein Kredit aufgenommen oder ein Handyvertrag abgeschlossen wird. Auch öffentliche Register und Gerichte liefern Daten an die Schufa.
Die gesammelten Daten werden von der Schufa verarbeitet und in Form eines Scores dargestellt. Dieser gibt Auskunft über die Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalls.
Schufa-Score: Was bedeutet er und wie wird er berechnet?
Der Schufa-Score ist eine Zahl zwischen 0 und 100, die angibt, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Kredit zurückgezahlt wird. Ein hoher Score bedeutet eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit, ein niedriger Score eine hohe.
Der Score wird auf Basis der bei der Schufa gespeicherten Daten berechnet. Dabei fließen verschiedene Faktoren ein, wie beispielsweise die Anzahl und Art der Kredite, die eine Person hat, Zahlungsausfälle in der Vergangenheit oder die Anzahl der Wohnortwechsel.
Welche Daten speichert die Schufa?
Arten von Daten, die die Schufa speichert
Die Schufa speichert verschiedene Arten von Daten. Dazu gehören persönliche Daten wie Name, Geburtsdatum und Adresse, aber auch kreditrelevante Informationen. Hierzu zählen beispielsweise bestehende Kredite, Girokonten und Handyverträge sowie Informationen über Zahlungsstörungen oder Insolvenzverfahren.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Schufa keine Informationen über Einkommen oder Vermögen speichert. Auch Kontostände oder Einlagen bei Banken sind nicht Teil der bei der Schufa gespeicherten Daten.
Dauer der Datenspeicherung bei der Schufa
Die Dauer der Datenspeicherung bei der Schufa ist gesetzlich geregelt. In der Regel werden Daten nach drei Jahren gelöscht. Es gibt jedoch Ausnahmen: Informationen über Insolvenzverfahren werden beispielsweise erst nach zehn Jahren gelöscht.
Es ist möglich, eine Selbstauskunft bei der Schufa zu beantragen und so Einsicht in die gespeicherten Daten zu erhalten. Dies kann einmal pro Jahr kostenlos erfolgen.
Auswirkungen der Schufa auf den Alltag
Die Rolle der Schufa bei Kreditanfragen und Finanzgeschäften
Die Schufa spielt eine entscheidende Rolle bei Kreditanfragen und Finanzgeschäften. Banken und andere Kreditgeber fragen vor der Vergabe eines Kredits den Schufa-Score des Antragstellers ab. Dieser gibt Auskunft über dessen Kreditwürdigkeit und hilft dem Kreditgeber, das Risiko eines Kreditausfalls einzuschätzen.
Ein guter Schufa-Score kann dazu beitragen, bessere Konditionen für einen Kredit zu erhalten. Ein schlechter Score hingegen kann dazu führen, dass ein Kreditantrag abgelehnt wird.
Die Bedeutung der Schufa für Mietverträge und Wohnungssuche
Auch bei der Wohnungssuche spielt die Schufa eine wichtige Rolle. Viele Vermieter verlangen eine Schufa-Auskunft von potenziellen Mietern, um deren Zahlungsfähigkeit einschätzen zu können.
Ein negativer Eintrag bei der Schufa kann daher die Wohnungssuche erschweren. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Vermieter nicht ohne Zustimmung des Mieters eine Schufa-Auskunft einholen dürfen.
Wie kann man Einfluss auf seine Schufa-Bewertung nehmen?
Möglichkeiten zur Verbesserung des Schufa-Scores
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den eigenen Schufa-Score zu verbessern. Eine wichtige Maßnahme ist es, Rechnungen stets pünktlich zu bezahlen und keine Schulden anzuhäufen. Auch die Anzahl der Kredite sollte möglichst gering gehalten werden.
Zudem kann es hilfreich sein, alte, nicht mehr benötigte Konten oder Verträge zu kündigen. Denn auch diese fließen in die Berechnung des Scores ein.
Umgang mit negativen Einträgen in der Schufa
Negative Einträge bei der Schufa können die Kreditwürdigkeit erheblich beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, diese möglichst zu vermeiden. Sollte es dennoch zu einem negativen Eintrag kommen, besteht die Möglichkeit, diesen löschen zu lassen.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Forderung, die zu dem Eintrag geführt hat, beglichen wurde. In diesem Fall muss der Gläubiger den Eintrag bei der Schufa löschen lassen.
Rechte und Pflichten im Umgang mit der Schufa
Zugriff auf eigene Daten: Selbstauskunft bei der Schufa
Jeder hat das Recht, einmal pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa zu beantragen. Diese gibt Auskunft über die gespeicherten Daten und den aktuellen Score.
Es ist empfehlenswert, von diesem Recht Gebrauch zu machen und die eigenen Daten regelmäßig zu überprüfen. So können Fehler entdeckt und korrigiert werden.
Beschwerde- und Korrekturmöglichkeiten bei fehlerhaften Einträgen
Sollten in der Selbstauskunft fehlerhafte Einträge entdeckt werden, besteht die Möglichkeit, diese korrigieren zu lassen. Hierfür muss ein entsprechender Antrag bei der Schufa gestellt werden.
Sollte die Schufa den Antrag ablehnen, kann Beschwerde beim Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit eingelegt werden.
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Die Schufa spielt eine zentrale Rolle im deutschen Wirtschaftssystem. Sie hilft Kreditgebern, das Risiko eines Kreditausfalls einzuschätzen, und hat großen Einfluss auf die finanziellen Möglichkeiten der Menschen in Deutschland.
Es ist daher wichtig, die eigenen Schufa-Daten im Blick zu behalten und bei Bedarf Maßnahmen zur Verbesserung des Scores zu ergreifen. Denn ein guter Schufa-Score kann Türen öffnen - sei es bei der Kreditvergabe, der Wohnungssuche oder dem Abschluss von Verträgen.